Funktionsmodell eines Autotransportwagen des Regierungszuges der DDR

Zum Vorbild:

1969 erhielt die damalige DDR Regierung für ihre Reisen ins Ausland einen modernen Fahrzeugpark von Reisezugwagen. Diese wurden als Salonwagen bei der DR eingestellt. Als Grundtyp fand der Typ „Y“ und „B“ Verwendung. Die Wagen waren für bestimmte Funktionen ausgestattet. Unter andern wurde zum Transport der Staatskarossen auch ein spezieller Autotransportwagen gebaut. Aus Gründen der Sicherheit wurde dieser Wagen dem Grundtyp angepasst. Dieser Wagen wurde im Waggonbau Bautzen gefertigt. Der Innenausbau erfolgte in Niesky.

Der Wagen war auf der Handbremsseite mit verschiedenen Funktions- und Unterkunftsräumen (Küche, kombinierter Schlaf- und Aufenthaltsraum, Dienstabteil, Heizkesselraum und Toilette) für das Begleitpersonal ausgestattet. Hinter einer Trennwand schloss sich dann der Garagenraum an. Dieser war vom Personalabteil über eine kleine Drehtür oder von außen über die seitlichen Schwenkschiebetüren erreichbar. Im 37 m² großen Garagenabteil fanden 2 PKW von der Größe eines Tschaikas (SIL 111) Platz. Die Ein- und Ausfahrt der PKWs war am Nichthandbremsende nach Öffnen einer zweiteiligen Stirnwandtür, über eine mobile Rampe möglich. Diese war während der Fahrt unter dem Wagon verlastet. Die PKWs standen auf einer seitlich verschiebbaren Rampe. Sie konnten allerdings nicht im Wagen gedreht werden.

Ein bestimmter Wagenbestand war für das Umspuren auf Breitspur für Reisen nach der UdSSR und Finnland vorbereitet. Die Drehgestelle wurden zu diesem Zweck mit speziellen Wagen an den Grenzübergangsstellen angeliefert.  Zudem waren diese Wagen mit drei Zugschlussleuchten ausgerüstet. Der Wagen war ein absoluter Einzelgänger.

Technische Daten:

  • Baujahr 1969
  • Länge: 24.580 mm , Breite: 2.935 mm, Höhe: 4.230 mm
  • Gewicht: 59 t
  • Betriebsnummer bei Indienststellung: 60 50 98-40 302-1
  • Letzte Betriebsnummer: 61 80 98-80 302-5
  • Maße Schwenkschiebetüren:
  • Breite: 2.800 mm, Höhe: 2.150 mm

Bau und Details zum Modell:

Als Grundmodell wird der Maschinen- Gepäckwagen aus dem Regierungszug-Set 3 verwendet. Der Hersteller der Modelle des Regierungszuges im Maßstab 1:100 ist die Fa. Sachsenmodelle.

Der Wagen wurde komplett in seine Einzelteile zerlegt. Auch die Fenster mussten raus. Aus Stabilitätsgründen wurde als erstes die mittig eingravierte Falttür herausgesägt und durch eine KS-Platte welche eine Schwenkschiebetür imitiert ersetzt. Danach wurde die Stirnwand am Nichthandbremsende vorsichtig herausgesägt, so dass sie mit einem selbst gefertigten Scharnier wieder montiert werden kann. Dabei ist zu beachten, dass der obere Teil der Gummiwulst stehen bleibt. Die seitlichen Wülste werden mit den Türflügeln ausgeklappt.

Die seitlichen Einstiegstüren wurden an dieser Wagenseite verschlossen und glatt geschliffen. Nachdem die Karosseriearbeiten abgeschlossen waren, wurde der Wagenkasten innen hellgrau lackiert und Außen mit Reichsbahngrün ausgebessert. In das Dach wurde eine Decke eingezogen.

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Das Dach wird außen, mit der nötigen Anzahl Dachlüfter der Bauart „Kuckuck“, der Antennenanlage  sowie einer Klappe unter der die Wasserbehälter platziert sind, ergänzt.

Das Wageninnere ist in 3 Teile unterteilt. Die Inneneinrichtung wurde hinter dem 3. Abteil abgetrennt. Die Abteile wurden farblich gestaltet. Die geweißten Fenster wurden gegen transparente Fenster ausgetauscht um einen Einblick zu erhalten wenn der Wagen beleuchtet ist.

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Im Mittelteil, hinter den seitlichen Schwenkschiebetüren befindet sich die Steuerelektronik. Die grundlegende Steuerung übernimmt ein DC07-Decoder. Die Drehgestellen bestehen aus Metall und leiten damit die Digitalspannung von den Schienen zum Spannungswandler ab. Über einen 470kOhm-Widerstand wird das Digitalsignal vom Spannungswandler entkoppelt und als Steuersignal dem DC07-Decoder zugeführt. Ich verwende zwei Spannungswandler. Einen für die Versorgung des Decoders und einen Spannungswandler für die Versorgung der Servos. Allesamt bringen auf der Ausgangsseite 5V.

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Draufsicht auf die Steuerelektronik

Auf dem Bild ist zusätzlich noch ein LCIR-Empfänger zu erkennen. Dieser wurde während des Bau für schnelle Tests und CV-Einstellung verwendet wurde. Außerdem ermöglicht er auch eine Steuerung des Waggons, wenn mal keine Digitalspannung an den Gleisen zur Verfügung steht.

Durch die Multifunktionsanschlüsse MF1 und MF2 des DC-07-Decoder können beide Servos unabhängig voneinander angesteuert werden. Öffnungswinkel und Öffnungsgeschwindigkeit der Türen können damit individuell für jede Seite getrennt eingestellt werden.

Die Verbindung zwischen Waggonoberteil und Unterteil ist mit einer 8poligen Micro-SMD-Steckverbindung trennbar ausgeführt.

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Am Wagenende schließt sich der Garagenteil an. Hier befindet sich der o.g. PKW „Tschaika“, dessen Hauptscheinwerfer mit je einer warmweißen 040er SMD-LED beleuchtet wurden. Der PKW ist auf einer Riffelblechplatte montiert. Auf die Verschiebbarkeit der Grundplatte wurde im Modell verzichtet.

Die Auffahrrampe ist auf dem Diorama nicht demontierbar. Auf dieser wird dargestellt, dass ein 2. PKW aus dem Innenraum herausfährt.

Das Highlight an diesem Modell sind zweifelsohne die beweglichen Türen. Dazu wurden am Wagendach innen zwei Servomotoren montiert, welche über ein Gestänge die zwei Flügel der Stirnwandtüren öffnen und schließen.

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Die Beleuchtung wurde in 5 Segmente unterteilt:

  1. F0 Zugschlussleuchten (3x rot SMD-Osram-LEDs rund)
  2. F1 Innenbeleuchtung Sozialräume
  3. F2 Beleuchtung Garagenraum
  4. F5 Ausfahrbeleuchtung an den Stirnwandtüren
  5. F7 Beleuchtung der Scheinwerfer des Tschaikas

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Alle Funktionen sind digital über Funktionstasten schaltbar. Die Wagentüren lassen sich mit Weichenbefehlen ansteuern.

Im Nachgang wurde der gesamte Innenbereich noch einmal neu mit Farbe versehen.  Auf den Bildern ist noch der Ausbauzustand zu sehen.

Mehr Informationen über die Wagen des Regierungszuges sowie Bilder findet man im Buch von Klaus Bossig „Regierungszüge der DDR“ vertrieben über den EK-Verlag.

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